Wie eine Stadt außer Kontrolle gerät

Eine sonderbare Zeit, die Innsbruck und den Rest der Welt gerade beschäftigt. Die Läden sind leer obwohl überall mitgeteilt wird, dass die Versorgungslinie nicht gefährdet sind. Klopapier ist außverkauft. Und das Stadtleben wird Stück für Stück heruntergefahren. Läden (abgesehen von Lebensmittelgeschäften) bleiben ab Montag geschlossen, Kinos sind zu, Veranstaltungen abgesagt, Skigebiete schließen und der Uni-Betrieb ist bis auf weiteres eingestellt. Maßnahmen die ich zu großen Teilen verstehen kann. Aber gerade bin ich über eine Meldung in derstandard gestoßen, die mich verwundert fragen lässt: Wer kommt auf solche Ideen?

Per behördlicher Verordnung ist ab 16.3. der Aufenthalt in den städtischen Parkanlagen „Franz Gschnitzer-Promenade“, „Arthur Haidl Promenade“ sowie zwischen Freiburgerbrücke und Universitätsbrücke verboten. Dies betrifft die gesamte Innmeile hinter dem Campus Innrain, die u.a. die Hauptuniversität, die Bibliothek, Geiwi-Turm oder CCB umfasst.

https://www.derstandard.at/jetzt/livebericht/2000115732691/coronavirus-lebensmittelgeschaefte-bleiben-geoeffnetlebensmittelgeschaefte-bleiben-geoeffnet?responsive=false

Als NICHT VIROLOGE kann ich wenig Aussagen zur Gefährdung durch die aktuelle Corona Lage tätigen. Und ich bin absolut froh, keine Entscheidungen diesen Ausmaßes treffen zu müssen. Aber nachdem Skigebiete, Bars, Kneipen und Co. für über eine Woche offen und dank geschlossener Uni besonders gut besucht waren, frage ich mich, warum werden auch Parks und Co geschlossen? Wie hoch ist das Ansteckungsrisiko im Park tatsächlich?

Und wenn das Risiko so unglaublich hoch ist, es zugleich viele super milde Verläufe gibt die nicht mal etwas von einer Infektion wissen, sind wir dann nicht sowieso schon alle infiziert? Und hätte man wenn, dann nicht direkt drastische Maßnahmen setzen sollen? Sind bald auch der Besuch im Wald verboten? Oder werden alle in Innsbruck für die nächsten Wochen genötigt, in der Wohnung zu bleiben?

Corona jedenfalls ist schon jetzt das Unwort des Jahres, oder sind es doch die Hamsterkäufe? Oder gar Toilettenpapier?

Ich warte und freue mich auf den Moment, wo wieder Alltag einkehrt und dieser ganze politische und medial getragene Wahnsinn ein Ende hat. Und damit meine ich nicht, dass man den Virus nicht ernst nehmen sollte. Aber die inkonsequenz bei gleichzeitig super drastischen Maßnahmen lässt mich doch etwas zweifeln, wer sich das alles ausdenkt. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass Städte, Länder und Gemeinden aus diesem ganzen Chaos lernen.

Und ein gutes hat es letztlich doch: Endlich Zeit für ein gutes Buch, Familien / WG Abende und all die anderen Projekte die man schon immer machen wollte aber wegen Zeitmangel vor sich hergeschoben hat.